Auswertung des Fragebogens - Teil 1
Es ist nun einige Zeit vergangen, seitdem ich den Fragebogen veröffentlicht habe und bis dato habe ich 6 Antworten erhalten.
Das hört sich wenig an, ist es vielleicht auch, aber die Antworten sind teilweise sehr ausführlich und ganz sicher sehr interessant, welches die Auswertung zu einer recht spannenden Angelegenheit macht.
Zu eben dieser gibt es nach wie vor das Problem der Methodik: Wie soll ich Ergebnisse präsentieren? Gegen eine tabellarische Darstellung spricht so einiges, meiner Meinung nach. Zum einen sind 6 Antworten dafür irgendwo zu wenig. Zum anderen sind es nun einmal „Einzelschicksäle“, die nicht in eine Tabelle pressen möchte und werde!
Deshalb werde ich im Verlauf auf die Fragen möglichst einen allgemein gültigen Überblick geben, indem ich erläutere, wie ein Großteil der Eltern geantwortet hat. Nichtsdestotrotz stelle ich aber auch einzelne individuelle Meinungen dar.
Geantwortet wurde mir größtenteils von Eltern, die das erste im Zeitraum des ersten Schuljahres ihres Kindes auf dessen Hochbegabung aufmerksam wurden. Bei manchen fiel der Lehrkraft das Potential des Kindes ins Auge, bei anderen kamen die Eltern von alleine darauf. Zwei Mütter (bzw. auch deren Männer) sind selbst hochbegabt oder stehen unter dem starken Verdacht, ohne jemals selbst getestet worden zu sein und waren demzufolge dafür schon im Voraus sensibilisiert.
Auch wenn bei den meisten Kindern relativ früh ein entsprechender Test vorgenommen wurde, wissen einige der Kinder bis dato nicht explizit, dass sie „hochbegabt“ sind, denn einige wären diesem altersbedingt unter Umständen nicht gewachsen oder könnten mit dem Begriff als solchem nichts anfangen. Viel der Eltern berichteten, die würden diese Hochbegabung dem Kind zwar nicht direkt verheimlichen, den Tatbestand aber umschreiben („du bist etwas schneller als manche anderen Kinder“). Ältere Kinder sind Berichten zufolge letztendlich von allein auf den Begriff „Hochbegabung“ gekommen.
Die Mutter eines heute 10 – jährigen Jungen dagegen berichtete ihm sofort nach Testergebnis von seiner Hochbegabung und er reagierte mit Erleichterung darauf, weil er befürchtet hatte, „dümmer“ als die anderen Kinder zu sein.
Auf die Frage, wie die Reaktion des Umfeldes auf die Hochbegabung des Kindes war, kamen recht verschiedene Antworten. Bei einigen waren und sind die Rektionen durchaus positiv und das Ergebnis hat nichts geändert. Bei anderen werden die Kinder ausgegrenzt (wobei dieses unabhängig vom Testergebnis ist, sondern die Kinder mit anderen einfach „wenig anfangen“ können und „anders“ sind als sie).
Ins Auge fällt jedoch, dass keine der betroffenen Eltern die Hochbegabung gerne zum Thema macht im Bekanntenkreis. Argumente dafür sind, dass es andere „nichts angeht“ oder die Hochbegabung schlichtweg als nichts Besonders dargestellt werden soll. Eine Mutter sagte es dabei recht treffend: Sie posaune es nicht herum, beantworte Fragen aber „ehrlich“.
In diesem Zusammenhang wurde ebenso auffällig, dass oftmals die Mitschüler der hochbegabten Kinder nichts von dieser Tatsache wissen. Die Lehrer dagegen wissen oftmals Bescheid, können scheinbar aber nicht immer damit umgehen, denn eine Mutter berichtete beispielsweise, ihre Tochter werde von der Lehrkraft schlichtweg „ignoriert“. Diese wisse zwar, dass das Kind ihre Fragen beantworten könne, nehme sie aber gerade deswegen nicht dran.
Diese aus der Hochbegabung resultierenden Probleme kamen oftmals besonders in der Schule zum Tragen. Sind die Kinder schneller als andere, stellt sich die Frage, wie sie angemessen gefordert und gefördert werden. Zusätzlich Arbeitsbögen reichen da oft nicht aus. Ganz schlecht ist natürlich, nur dem hochbegabten Kind zusätzliche Arbeitsbögen vorzuhalten, während andere Kinder aussen vor bleiben.
Die Mehrheit der Eltern sprach sich in diesem Zusammenhang für einen differenzierten Unterricht aus, bei dem die Aufgaben dem Leistungspotential angepasst werden. Entgegen meiner Vermutung sind allerdings erstaunlich wenig Eltern für eine Hochbegabtenschule zu begeistern. Zum einen liegt das daran, dass sie ihr Kind nicht isolieren wollen, zum anderen will ein Internat (und das ist es zumeist anscheinend) natürlich gut überlegt sein. Andererseits sahen viele Eltern den generellen Kontakt zu anderen hochbegabten Kindern als durchweg positiv an, weil ihren Kindern dadurch das Gefühl genommen würde, „anders“ zu sein und sie sich gegenseitig förderten.
Ähnliche Resonanz gab es zum Thema des Springens. Viele der Kinder haben bereits mindestens eine Klasse übersprungen oder wurden früher als üblich eingeschult, jedoch machten viele Eltern deutlich, dass sie dem Springen grundsätzlich eher skeptisch gegenüber stehen und ihnen das Wohl ihres Kindes immer am Wichtigsten sei.
Besonders schön sagte es meiner Meinung nach eine Mutter, die zum Ausdruck brachte, sie wolle einen „ganzen Menschen“, welchem das Überspringen widerspräche.
Dennoch geben viele Eltern ihren Kindern zusätzliche Denkaufgaben, bzw. haben die Kinder bei Bedarf entsprechende Möglichkeiten. Sport als Ausgleich „zum vielen Denken“ ist dabei allen Eltern immens wichtig.
Es war mir persönlich ein Anliegen, mehr über das Spielverhalten hochbegabter Kinder zu erfahren. Insbesondere interessiere mich, wie die Kinder spielen, d.h. welche Art von Spielen, mit welchem Geschlecht welchen Alters, usw.
Generell lässt sich sagen, dass viele der Kinder sowohl mit Gleichaltrigen als auch Älteren gerne spielen und sich ihr Spielverhalten auch nicht explizit von dem anderer Kinder unterscheidet. Jedoch berichtet z.B. eine Mutter, dass ihr Sohn neben dem Spielen mit anderen Kindern gerne für sich alleine „tüftelt“ (bzw. mit dem Vater zusammen) und auffällig erscheint ausserdem, dass einige der hochbegabten Kinder aufwendige Spiele sehr gerne mögen, wie beispielsweise Rollenspiele. Das Geschlecht des Spielpartners dagegen scheint irrelevant.
Das Verhältnis von Geschwistern untereinander ist bezüglich der mir zugeschickten Fragebögen kein Thema. Einige der Kinder sind Einzelkinder, bei denen sich die Frage nach etwaiger Konkurrenz, etc. nicht stellt. Bei allen anderen waren jeweils alle Kinder hochbegabt und in diesem Fall beschrieben die Eltern das Verhältnis untereinander als sehr harmonisch und, im Vergleich zu anderen Kindern, weniger konkurrierend.
In diesem Zusammenhang kommt zum Ausdruck, dass die Genetik einen wichtigen Einfluss auf Hochbegabung zu spielen scheint. Auch diese war eine Frage an die Eltern und sie alle waren der Ansicht, dass die Vererbung relevant sei, während Faktoren wie die Ernährung vermutlich nicht relevant sei und das Umfeld eine bedingte Rolle spiele. Die Tatsache, dass auch einige Eltern bereits hochbegabt sind, unterstützt diese Theorie. Eine (hochbegabte!) Mutter erklärte dieses auch als bereits wissenschaftlich bewiesen – ob dem so ist, weiß ich nicht genau…
Interessante Antworten erhielt ich auch auf die Frage nach Noten in der Schule. Es kam zum Ausdruck, dass doch eine unbewusste Erwartungshaltung in Richtung guter Zensuren sowohl seitens der Eltern als auch der der Kinder besteht. Viele Eltern brachten zum Ausdruck, dies sei wohl primär eine unbewusste Einstellung, die ihnen erst beim Beantworten der Frage deutlich wurde. Eine Mutter gab jedoch eine sehr schöne Antwort, indem sie erklärte, ihrem Kind täten schlechten Noten gut, wenn es nicht gelernt hätte, denn es solle verstehen, dass guten Noten (und auch andere Dinge) niemandem in den Schoß fielen; das Kind solle etwas dafür tun.
Auf die Frage, wie die Eltern zum Thema Beruf / - swahl ihrens Kindes stünden, kam relativ eindeutige Resonanz: Das Wohl des Kindes sei Priorität und es solle das tun, was es glücklich mache und „ausfülle“. Eine Mutter schrieb jedoch auch, dass es sicherlich irgendwo ein Problem darstelle, wenn das Kind „Müllmann werden solle“.
An dieser Stelle muss ich hinzufügen, dass ich persönlich ehrliche Zweifel habe, dass die Berufswahl des Kindes tatsächlich dermaßen irrelevant ist. Generell haben vermutlich relativ viele Eltern einen gewissen „Lebensweg“ ihres Kindes im Kopf, auch wenn sie dessen vielleicht nicht bewusst sind. So wird es ja auch bei Eltern hochbegabter Kinder sein… Aber dieses ist, wie bereits erwähnt, nur eine persönliche Einschätzung meinerseits… - Über Resonanz wäre ich diesbezüglich sehr dankbar!
Die letzte meiner 18 Fragen war zugegebenerweise etwas ungünstig formuliert (s. Fragenkatalog), nur leider fiel mir in dem Moment partout keine andere Ausdrucksweise ein und ich empfand die Frage als zu wichtig, um sie unter den Tisch fallen zu lassen.
Wie dem auch sei, die Reaktionen waren teilweise empört, aber deutlich: Nein, sie hätten es keineswegs bevorzugt, ein nicht hochbegabtes Kind zu haben (Ich hatte ursprünglich nur wissen wollen, ob es „einfacher“ gewesen wäre mit einem durchschnittlich begabten Kind).
Sehr überrascht hat mich die Antwort einer Mutter, die selbst hochbegabt ist: es ei sogar einfacher, ein hochbegabtes Kind zu haben. So sei man sich ähnlicher und interessiere sich für die selben Dinge, des Weiteren wisse sie, wie es dem Kind erginge.
Über diesen Aspekt hatte ich noch nicht nachgedacht und er erscheint mir absolut einleuchtend.
Dieses war nun eine erste Auswertung des Fragebogens.
Einige Reaktionen eurerseits wären nett und hilfreich!
Soll ich einzelne Antworten kopieren und auf diese Seite stellen? Oder ist jemand an der kompletten Beantwortung interessiert (anonym, versteht sich)?
Habt ihr noch andere Ideen der Auswertung?
Link zum Bild: http://www.mta.ca/faculty/arts/mll/german/poetry/2003/fragen.jpg
Das hört sich wenig an, ist es vielleicht auch, aber die Antworten sind teilweise sehr ausführlich und ganz sicher sehr interessant, welches die Auswertung zu einer recht spannenden Angelegenheit macht.
Zu eben dieser gibt es nach wie vor das Problem der Methodik: Wie soll ich Ergebnisse präsentieren? Gegen eine tabellarische Darstellung spricht so einiges, meiner Meinung nach. Zum einen sind 6 Antworten dafür irgendwo zu wenig. Zum anderen sind es nun einmal „Einzelschicksäle“, die nicht in eine Tabelle pressen möchte und werde!
Deshalb werde ich im Verlauf auf die Fragen möglichst einen allgemein gültigen Überblick geben, indem ich erläutere, wie ein Großteil der Eltern geantwortet hat. Nichtsdestotrotz stelle ich aber auch einzelne individuelle Meinungen dar.
Geantwortet wurde mir größtenteils von Eltern, die das erste im Zeitraum des ersten Schuljahres ihres Kindes auf dessen Hochbegabung aufmerksam wurden. Bei manchen fiel der Lehrkraft das Potential des Kindes ins Auge, bei anderen kamen die Eltern von alleine darauf. Zwei Mütter (bzw. auch deren Männer) sind selbst hochbegabt oder stehen unter dem starken Verdacht, ohne jemals selbst getestet worden zu sein und waren demzufolge dafür schon im Voraus sensibilisiert.
Auch wenn bei den meisten Kindern relativ früh ein entsprechender Test vorgenommen wurde, wissen einige der Kinder bis dato nicht explizit, dass sie „hochbegabt“ sind, denn einige wären diesem altersbedingt unter Umständen nicht gewachsen oder könnten mit dem Begriff als solchem nichts anfangen. Viel der Eltern berichteten, die würden diese Hochbegabung dem Kind zwar nicht direkt verheimlichen, den Tatbestand aber umschreiben („du bist etwas schneller als manche anderen Kinder“). Ältere Kinder sind Berichten zufolge letztendlich von allein auf den Begriff „Hochbegabung“ gekommen.
Die Mutter eines heute 10 – jährigen Jungen dagegen berichtete ihm sofort nach Testergebnis von seiner Hochbegabung und er reagierte mit Erleichterung darauf, weil er befürchtet hatte, „dümmer“ als die anderen Kinder zu sein.
Auf die Frage, wie die Reaktion des Umfeldes auf die Hochbegabung des Kindes war, kamen recht verschiedene Antworten. Bei einigen waren und sind die Rektionen durchaus positiv und das Ergebnis hat nichts geändert. Bei anderen werden die Kinder ausgegrenzt (wobei dieses unabhängig vom Testergebnis ist, sondern die Kinder mit anderen einfach „wenig anfangen“ können und „anders“ sind als sie).
Ins Auge fällt jedoch, dass keine der betroffenen Eltern die Hochbegabung gerne zum Thema macht im Bekanntenkreis. Argumente dafür sind, dass es andere „nichts angeht“ oder die Hochbegabung schlichtweg als nichts Besonders dargestellt werden soll. Eine Mutter sagte es dabei recht treffend: Sie posaune es nicht herum, beantworte Fragen aber „ehrlich“.
In diesem Zusammenhang wurde ebenso auffällig, dass oftmals die Mitschüler der hochbegabten Kinder nichts von dieser Tatsache wissen. Die Lehrer dagegen wissen oftmals Bescheid, können scheinbar aber nicht immer damit umgehen, denn eine Mutter berichtete beispielsweise, ihre Tochter werde von der Lehrkraft schlichtweg „ignoriert“. Diese wisse zwar, dass das Kind ihre Fragen beantworten könne, nehme sie aber gerade deswegen nicht dran.
Diese aus der Hochbegabung resultierenden Probleme kamen oftmals besonders in der Schule zum Tragen. Sind die Kinder schneller als andere, stellt sich die Frage, wie sie angemessen gefordert und gefördert werden. Zusätzlich Arbeitsbögen reichen da oft nicht aus. Ganz schlecht ist natürlich, nur dem hochbegabten Kind zusätzliche Arbeitsbögen vorzuhalten, während andere Kinder aussen vor bleiben.
Die Mehrheit der Eltern sprach sich in diesem Zusammenhang für einen differenzierten Unterricht aus, bei dem die Aufgaben dem Leistungspotential angepasst werden. Entgegen meiner Vermutung sind allerdings erstaunlich wenig Eltern für eine Hochbegabtenschule zu begeistern. Zum einen liegt das daran, dass sie ihr Kind nicht isolieren wollen, zum anderen will ein Internat (und das ist es zumeist anscheinend) natürlich gut überlegt sein. Andererseits sahen viele Eltern den generellen Kontakt zu anderen hochbegabten Kindern als durchweg positiv an, weil ihren Kindern dadurch das Gefühl genommen würde, „anders“ zu sein und sie sich gegenseitig förderten.
Ähnliche Resonanz gab es zum Thema des Springens. Viele der Kinder haben bereits mindestens eine Klasse übersprungen oder wurden früher als üblich eingeschult, jedoch machten viele Eltern deutlich, dass sie dem Springen grundsätzlich eher skeptisch gegenüber stehen und ihnen das Wohl ihres Kindes immer am Wichtigsten sei.
Besonders schön sagte es meiner Meinung nach eine Mutter, die zum Ausdruck brachte, sie wolle einen „ganzen Menschen“, welchem das Überspringen widerspräche.
Dennoch geben viele Eltern ihren Kindern zusätzliche Denkaufgaben, bzw. haben die Kinder bei Bedarf entsprechende Möglichkeiten. Sport als Ausgleich „zum vielen Denken“ ist dabei allen Eltern immens wichtig.
Es war mir persönlich ein Anliegen, mehr über das Spielverhalten hochbegabter Kinder zu erfahren. Insbesondere interessiere mich, wie die Kinder spielen, d.h. welche Art von Spielen, mit welchem Geschlecht welchen Alters, usw.
Generell lässt sich sagen, dass viele der Kinder sowohl mit Gleichaltrigen als auch Älteren gerne spielen und sich ihr Spielverhalten auch nicht explizit von dem anderer Kinder unterscheidet. Jedoch berichtet z.B. eine Mutter, dass ihr Sohn neben dem Spielen mit anderen Kindern gerne für sich alleine „tüftelt“ (bzw. mit dem Vater zusammen) und auffällig erscheint ausserdem, dass einige der hochbegabten Kinder aufwendige Spiele sehr gerne mögen, wie beispielsweise Rollenspiele. Das Geschlecht des Spielpartners dagegen scheint irrelevant.
Das Verhältnis von Geschwistern untereinander ist bezüglich der mir zugeschickten Fragebögen kein Thema. Einige der Kinder sind Einzelkinder, bei denen sich die Frage nach etwaiger Konkurrenz, etc. nicht stellt. Bei allen anderen waren jeweils alle Kinder hochbegabt und in diesem Fall beschrieben die Eltern das Verhältnis untereinander als sehr harmonisch und, im Vergleich zu anderen Kindern, weniger konkurrierend.
In diesem Zusammenhang kommt zum Ausdruck, dass die Genetik einen wichtigen Einfluss auf Hochbegabung zu spielen scheint. Auch diese war eine Frage an die Eltern und sie alle waren der Ansicht, dass die Vererbung relevant sei, während Faktoren wie die Ernährung vermutlich nicht relevant sei und das Umfeld eine bedingte Rolle spiele. Die Tatsache, dass auch einige Eltern bereits hochbegabt sind, unterstützt diese Theorie. Eine (hochbegabte!) Mutter erklärte dieses auch als bereits wissenschaftlich bewiesen – ob dem so ist, weiß ich nicht genau…
Interessante Antworten erhielt ich auch auf die Frage nach Noten in der Schule. Es kam zum Ausdruck, dass doch eine unbewusste Erwartungshaltung in Richtung guter Zensuren sowohl seitens der Eltern als auch der der Kinder besteht. Viele Eltern brachten zum Ausdruck, dies sei wohl primär eine unbewusste Einstellung, die ihnen erst beim Beantworten der Frage deutlich wurde. Eine Mutter gab jedoch eine sehr schöne Antwort, indem sie erklärte, ihrem Kind täten schlechten Noten gut, wenn es nicht gelernt hätte, denn es solle verstehen, dass guten Noten (und auch andere Dinge) niemandem in den Schoß fielen; das Kind solle etwas dafür tun.
Auf die Frage, wie die Eltern zum Thema Beruf / - swahl ihrens Kindes stünden, kam relativ eindeutige Resonanz: Das Wohl des Kindes sei Priorität und es solle das tun, was es glücklich mache und „ausfülle“. Eine Mutter schrieb jedoch auch, dass es sicherlich irgendwo ein Problem darstelle, wenn das Kind „Müllmann werden solle“.
An dieser Stelle muss ich hinzufügen, dass ich persönlich ehrliche Zweifel habe, dass die Berufswahl des Kindes tatsächlich dermaßen irrelevant ist. Generell haben vermutlich relativ viele Eltern einen gewissen „Lebensweg“ ihres Kindes im Kopf, auch wenn sie dessen vielleicht nicht bewusst sind. So wird es ja auch bei Eltern hochbegabter Kinder sein… Aber dieses ist, wie bereits erwähnt, nur eine persönliche Einschätzung meinerseits… - Über Resonanz wäre ich diesbezüglich sehr dankbar!
Die letzte meiner 18 Fragen war zugegebenerweise etwas ungünstig formuliert (s. Fragenkatalog), nur leider fiel mir in dem Moment partout keine andere Ausdrucksweise ein und ich empfand die Frage als zu wichtig, um sie unter den Tisch fallen zu lassen.
Wie dem auch sei, die Reaktionen waren teilweise empört, aber deutlich: Nein, sie hätten es keineswegs bevorzugt, ein nicht hochbegabtes Kind zu haben (Ich hatte ursprünglich nur wissen wollen, ob es „einfacher“ gewesen wäre mit einem durchschnittlich begabten Kind).
Sehr überrascht hat mich die Antwort einer Mutter, die selbst hochbegabt ist: es ei sogar einfacher, ein hochbegabtes Kind zu haben. So sei man sich ähnlicher und interessiere sich für die selben Dinge, des Weiteren wisse sie, wie es dem Kind erginge.
Über diesen Aspekt hatte ich noch nicht nachgedacht und er erscheint mir absolut einleuchtend.
Dieses war nun eine erste Auswertung des Fragebogens.
Einige Reaktionen eurerseits wären nett und hilfreich!
Soll ich einzelne Antworten kopieren und auf diese Seite stellen? Oder ist jemand an der kompletten Beantwortung interessiert (anonym, versteht sich)?
Habt ihr noch andere Ideen der Auswertung?
Link zum Bild: http://www.mta.ca/faculty/arts/mll/german/poetry/2003/fragen.jpg
Jule-online - 4. Jan, 11:08