Kommunikation und Information

Dienstag, 31. Januar 2006

Veranstaltung am 01.02.2006...

... fällt ja leider aus.
Dementsprechend bleibt also auch mein Beitrag dazu aus!

Mittwoch, 11. Januar 2006

... Wer hat KEINE Lust mehr, Lehrer zu werden???...

dabf20_09_lehrerin_dritte_klasseIch habe im Internet einen Bericht der etwas anderen Art gefunden... Wenn ihr Zeit habt und von Uni und Lehrerdasein genervt seid - LESEN...


"Eine Anleitung zum Mathematik-Unterrichten

Es liegt in der Verantwortung des Lehrenden seine Schülerinnen und Schüler aktiv in den Lernprozess einzubeziehen. Am wichtigsten ist es, klare, knappe und organisierte Stunden zu vermeiden. Wenn einer Unterrichtsstunde zu leicht gefolgt werden kann, wird ein Großteil der Klasse den neuen Stoff nicht selbst lernen müssen. Sie werden sich ihrer neuen Kenntnisse so sicher sein, dass es ihr intellektuelles Streben ersticken könnte. Wenn, auf der anderen Seite, die Stunde unpräzise, weitschweifig und unorganisiert ist, werden die Schülerinnen und Schüler mit dem Kopf voller Fragen nach Hause gehen. Sie werden so wissbegierig sein, dass sie versuchen werden ihre Kenntnisse selbstständig zu erweitern.


Es gibt viele Wege eine zum Nachdenken anregende Stunde zu halten. Eine der einfachsten Techniken ist einen ausländischen Akzent zu benutzen. Wenn der Akzent stark genug ist, wird selbst eine gut organisierte Stunde den Ausdruck intellektueller Verwunderung auf die Gesichter der Schülerinnen und Schüler zaubern. Effektive Akzente kann man sich in Bayern, Sachsen, Österreich oder jedem anderen Ausland zulegen.


Westfalen oder Niedersachsen, die ein fast perfektes Hochdeutsch sprechen, könnte diese Technik Schwierigkeiten bereiten. Dafür gibt es jedoch zwei mögliche Lösungen. 1. Man kann im Ausland unterrichten (oder zumindest in Sachsen) oder 2. man kann seiner Sprache eine neue interessante Silbe hinzufügen. Zwei sehr effektive Silben sind "Ähh" und "hmm". Die ausgewählten Silben sollten jedes zweite oder dritte Wort geäußert werden. Dies verringert die Chance, dass der Klasse ein stimmiges Konzept vermittelt wird. So könnte man zum Beispiel sagen: "Ähh, heute, hmm, werden wir, ähhh, ..., ähh, Determinanten, hm besprechen." Nach ein paar Sätzen, wird ein Großteil der Klasse aus dem Fenster oder auf die Uhr schauen. Sehr bald werden sie herausgehen und den Stoff selbst lernen wollen.


Der Lehrer sollte aber nicht nur auf seine eigenen Sprechgewohnheiten achten, sondern auch dem geschriebenen Wort seine Aufmerksamkeit widmen. Die effektive Nutzung der Tafel darf beinahe als unverzichtbar gelten. Eine unlesbare Handschrift kann das Schülerinteresse an neuem Stoff in ähnlicher Weise wecken wie ein zusammenhangloser Vortrag. Häufig werden sich die Schülerinnen und Schüler nach der Stunde treffen, um ihre Interpretationen des Tafelanschriebs auszutauschen. Eine unleserliche Handschrift ermutigt die Schülerinnen und Schüler daher zur Zusammenarbeit und zum Ideenaustausch.


Um wirklich unlesbar schreiben zu können, bedarf es jedoch einiger Übung. Wenn man keine zufriedenstellende Handschrift hat (d.h. wenn sie nur für formale Einladungen oder Präsentationen geeignet ist), kann man jedoch einige Tricks erlernen.


1. Klein schreiben. Für Schülerinnen und Schüler in den hinteren Reihen ist dies fast so effektiv wie unlesbar schreiben. Der Nachteil ist, dass die Schüler, die weiter vorne sitzen wahrscheinlich den Tafelanschrieb lesen können und somit möglicherweise etwas lernen, ohne stundenlang ihre Notizen gedeutet zu haben.

Außerdem könnte dies dazu führen, dass ein Großteil der Klasse weiter vorne sitzen möchte, was dem ein oder anderen Lehrer unbehaglich sein mag, vor allem an heißen Sommertagen.


2. Schnell schreiben. Je schneller der Lehrer schreibt, um so schneller müssen die Schülerinnen und Schüler ihre Notizen machen. Häufig wird der Lehrer bereits zu einen neuen Thema springen können, während seine Schüler noch versuchen den Tafelanschrieb abzuschreiben. Die Schülerinnen und Schüler werden während der Stunde so beschäftigt sein, dass sie erst nach dem Unterricht versuchen werden, die Inhalte zu verstehen. Hierbei werden die Schülerinnen und Schüler nicht nur zu eigenständigem Lernen ermutigt, schnell zu schreiben ermöglicht es auch mehr Stoff in einem bestimmten Zeitraum durchzunehmen.


3. Etwas schreiben während man etwas vollständig anderes sagt. Wenn z.B. die Lösung eines längeren Problems erarbeitet wurde, erzählt der Lehrer der Klasse die Antwort sei x²+x, während er an die Tafel schreibt z²+z. Dieses Vorgehen zwingt die Schülerinnen und Schüler das Problem noch einmal zu durchdenken, um entscheiden zu können, was denn nun richtig ist. Die Lernenden sind somit aktiv in die Problemlösung involviert - selbst nachdem das Problem gelöst wurde.


4. Schnell wischen. Diese Technik zwingt die mitschreibenden Schülerinnen und Schüler zu permanenter Aufmerksamkeit. Diejenigen, die für ein paar Sekunden abgelenkt sind, werden nichts zu notieren finden von dem, was sie verpasst haben. Diese Technik kann besonders effektiv eingesetzt werden, wenn man beide Hände benutzt, um gleichzeitig schreiben und wischen zu können.


5. Wenn alles versagt, sich einfach vor das Geschriebene stellen. Durch das Blockieren einer freien Sicht auf die Tafel hilft der Lehrer den Schülerinnen und Schüler dabei ihre psychischen Fähigkeiten zu verbessern. Kleine und dünne Unterrichtende mögen dieses Vorgehen jedoch als recht schwierig empfinden.


Die obigen Tricks können einzeln oder kombiniert angewendet werden. Eine gute Idee ist es, sie gelegentlich zu variieren, um ein wenig Abwechslung in den Unterrichtsalltag zu bringen.

Sehr wichtig ist es auch, dass der Lehrer während des Vortrags zur Tafel gewendet ist. Dies unterstreicht, wie sehr er (oder sie) sich mit dem Stoff verbunden fühlt. Diese Begeisterung wird in der Regel auf die Klasse abfärben. Außerdem kann man nicht die Klasse anschauen, wenn man zur Tafel blickt. Daher fällt es leichter Schülerfragen zu ignorieren, die die Präsentation unterbrechen könnten und somit eine Unterrichtsstunde ewig erscheinen lassen.


Nun noch zu einer letzten Unterrichtstechnik. Es ist wichtig, niemals eine Unterrichtsstunde vorzubereiten. Üblicherweise sollte man einige Minuten vor Beginn der Stunde erscheinen, das Buch öffnen und einen flüchtigen Blick auf das aktuelle Thema werfen. Solche Stunden sind von einer gewissen Spontanität und Frische gekennzeichnet, an denen es sorgfältiger vorbereiteten Stunden häufig mangelt. Außerdem werden die Schülerinnen und Schüler einen korrekten Beweis zu schätzen lernen, wenn sie sehen wieviel Zeit man auf einen falschen Ansatz verwenden kann.


Bisher ging vor allem um das Unterrichten selbst, methodische Tricks, Techniken und Vorbereitung. Der letzte Abschnitt beschäftigt sich mit der äußeren Erscheinung des Unterrichtenden.


Schülerinnen und Schüler vertrauen eher einem Lehrer, der den Eindruck von Fachkompetenz vermittelt. Um einer Schulklasse gegenüber den Eindruck großer mathematischer Fachkompetenz zu vermitteln, ist es wichtig ein wenig "abgespaced" zu erscheinen. "Abgespaced" zu sein bedeutet, so sehr in abstrakte Mathematik versunken zu sein, dass man den Kontakt mit der realen Welt verloren hat. Es gibt verschiedene Wege, um solch ein Bild zu erzeugen.



Ziehen sie sich lustig an. Alte Anzüge, ausgeleierte Hosen, bunte Kravatten und verfilzte Pullover sind sehr effektiv, vor allem wenn sie miteinander kombiniert werden.
Waschen sie nicht ihre Pullis. An Albert Einstein erinnert man sich vor allem wegen zweier Dinge: er war ein Genie und er trug schmutzige Pullis. In wenigen Wochen werde sie solche eine Reputation haben, dass ihnen niemand zu nahe kommen wird, um sie herauszufordern.
Kämmen sie ihre Haare mit nichts feinerem als ihrer linken Hand.
Gehen sie in den falschen Raum und beginnen die Stunde, egal welche Klasse sich dort befindet. Dies wird dazu beitragen, dass sich ihr Ruf auch über ihre eigenen Schüler hinaus verbreitet.
Gehen sie in den richtigen Raum und beginnen mit dem Tafelanschrieb, egal was dort noch vom vorhergehenden Unterricht steht.
Gewöhnen sie sich ein Gesichtszucken an.
Tun sie so als sie seien sie taub, wenn jemand eine Frage stellt oder der Pausengong ertönt während sie noch unterrichten. Versuchen sie weiterzureden, auch wenn bereits alle den Raum verlassen haben.
Verwenden sie alle Unterrichtstechniken des ersten Teils.

Wirklich "abgespaced" zu sein, wird ihnen das Vertrauen und den Respekt ihrer Schülerinnen und Schüler einbringen, die dann zu noch intensiveren mathematischen Studien angeregt werden.

Aus: Vector (Spring 1998) - Unbekannter Autor."

Link: http://www.gym-hbm.de/faecher/mathe/anleitung.htm

Veranstaltung vom 11.01.2006

musternDas Jahr beginnt mit der obligatorischen ... (nennen wir es auf Neudeutsch mal "Checkung" - ich lese gerade "Der Dativ ist dem Genitiv sei Tod 2"...)... Checkung also... der Weblogs.
Somit verbrachten wir entsprechend viel Zeit mit Zuhören, dem Vorstellen unserer bisheriger Ergebnisse, gruppeninternen Diskussionen und ähnlichen Dingen.

Fast schon nebenbei ging es um Rhetorik - wieso fällt es einigen so schwer, nach vorne zu gehen, um beispielsweise ihr Ergebnisse zu präsentieren?
Wir alle wollen Lehrer werden! Ein Lehrer steht vor einer Klasse. VOR einer Klasse, in der - seien wir einmal realistisch - sehr, sehr viele Schüler sitzen.
Das Argument, es sei anders, vor Studenten bzw. Erwachsenen allgemein zu stehen als vor Kinder, zählt nicht. Seien wir mal ehrlich: Wo soll denn auch ein Unterschied bestehen? Im Alter? Nun gut, ja, das stimmt. Aber daraus ergeben sich im Grunde auch keine Unterschiede, denn bezüglich des Urteilvermögens ist es möglicherweise sogar schwerer, sich vor eine Schar Kinder zu stellen als vor Erwachsene - wird doch nicht ohne Grund immer gesagt, dass Kinder "gnadenlos ehrlich" sind. Unabhängig davon, wieviel Studenten von Rhetorik und Körpersprache, etc. wissen - Kinder haben dagegen noch "feinere" Antenne und merken, wenn der vor ihnen Stehende unsicher ist. Das ist nicht so schlimm, wenn es "nette Kinder sind, die dir nichts Böses wollen"...

Teilweise wurde erläutert, die Angst nach vorne zu gehen sei dadurch begründet, dass man dann gemustert würde.
Ja, stimmt.
MAN wird gemustert.
Weil MAN selber mustert.
MAN ist ja immer froh, wenn MAN selbst nicht da vorne steht, sondern sich einfach mal verstecken kann und Teil der musternden Gruppe ist.
So ist das nun einmal mit MAN.

Der dazu gehörige Kommentar "Nichts stört mich so sehr an Anderen als die eigene Fehler!" ist meiner Ansicht nach sehr wahr. Es ist auf jeden Fall auffällig, dass es oftmals "nur" Kleinigkeiten sind, die mich an anderen Menschen extrem nerven. Demzufolge müssen diese Kleinigkeiten ja eine solch herausragende Stellung und Bedeutung für mich haben, dass ich mich überhaupt dermaßen darüber ärgern kann... Und wenn etwas eine herausragende Bedeutung hat für mich, setzt das ja auch irgendwie voraus, dass ich mich relativ intensiv damit beschäftige. Das wiederum tue ich ja auch größtenteils mit Dingen, die mich selbst beschäftigen... Insofern... Ja, an dem Satz ist wohl etwas "dran"...
Dennoch: Ich glaube, es muss nicht immer etwas sein, das mich in diesem Moment an mir selbst stört. Vielleicht ist es auch etwas, das ich explizit für mich selbst ausschliesse. Etwas, das ich gar nicht mag, mir für mich niemals vorstellen könnte und mit dem ich mich deshalb so ausführlich beschäftige...

Beispiel?
Angenommen, ich rege mich ganz furchtbar darüber auf, dass eine Kommilitonin während der Vorlesung nie mitschreibt. Ich andererseits folge dem Geschehen selbstverständlich IMMER und das sowohl gedanklich als auch und primär mit dem Stift auf dem Papier...
(Ihr sehr schon, es ist ein reelles Beispiel, um das es hier geht...)
An und für sich könnte es mir ja nun egal sein, ob besagte Kommilitonin mitschreibt oder aus dem Fenster schaut - "MAN ist sich selbst ja am nähsten und was sie macht, tangiert mich ja nicht..."
Mein Problem ist es aber trotzdem, denn: Sie bittet mich nach jeder Vorlesung um meine Aufzeichnungen! Oder noch besser: Ich soll ihr das Ausformulierte Material zuschicken ( Wir leben im Zeitalter der elektronischen Post!).
Was nun? - Ich bin genervt.

Warum?
Kann man hier wirklich sagen, dass es unbewusst eine Eigenschaft an mir selbst ist, die mich stört?
Und wenn ja - welche?
Möchte ich eigentlich auch so "total - abgefahren - und - crazy - sein" und einfach mal ganz frech nicht mitschreiben...??? - Klare Antwort: Nein.

Dann aber verstehe ich oben formulierte Aussage bezüglich meiner Fehler und derer anderer nicht...

Andere Antworten auf die Frage nach dem ungeliebsten Nach - vorne - Kommen:
"Ich weiß nicht, wohin mit meinen Händen!".
Antwort von Herrn Schmid war: "Sobald Sie das Problem akzeptieren, ist es keines mehr!".
Dem stehe ich skeptisch gegenüber. Fakt ist, ja, irgendwo stimmt das ja, denn vieles (alles?)geschieht primär unbewusst im Kopf.
Dennoch: Auch wenn ich weiß, dass ich nicht weiß, wohin mit den genannten Gliedmaßen, löst das doch nicht automatisch das Problem... Einfacher wird es meiner Meinung erst dann, wenn ich wirklich einen Stift in die Hand nehme und meine Hände "beschäftige"...

Ich persönlich stehe dem Nach - vorne - Kommen im Übrigen geteilt gegenüber. Im Allgemeinen habe ich damit wenig Probleme, aber wie so oft, ist dieses bei mir auch abhängig von der Tagesform. Geht es mir schlecht und fühle ich am wohlsten, wenn ich mich verstecken kann (z.B. im Audimax irgendwo zwischen Matrikelnummer x und y) , dann gehe ich ungern nach vorne, um meine Ergebnisse vorzustellen.
Andererseits kann ich mich noch so fit und gut fühlen - bin ich auf fachlicher Ebene nicht vorbereitet, dann fällt mir die Sache auch nicht leicht...
Ein Zusammenspiel aus fachlicher und egozentrischer Sicherheit quasi...
oder wie auch immer MAN das nennen möchte...

Was ganz anderes: woher kommt das Wort "mustern"? Ich nehme teil am Mittelseminar zu Wortbildungen... man sollte sicher von "Muster" im Sinne von "Beispiel" ausgehen, oder?

Link zum Bild: http://www.koeder.de/zapf/chouchou/mode/719329.jpg

Mittwoch, 21. Dezember 2005

Es war einmal die taktile Wahrnehmung...

... die war während eines Versuches in Mitten der Veranstaltung am 21.12.2005 absichtlich bei 3 Kommilitonen eingeschränkt worden. Allen, die letztes Semester das Seminar "Der schwierige Schüler" belegt haben, sei gesagt: Überspringt die nächsten Zeilen!
Weiter im Text:
Diese 3 Studenten hatten die Aufgabe, getrennt voneinander ein Paar Arbeitshandschuhe anzuziehen, um anschliessend eine Reihe von Gegenständen hinter dem Rücken zu ertasten.
Kandidatin Nummer 1 gehörte dem weiblichen Geschlecht an - und meisterte die Aufgabe mit nur einem nicht erratenen Gegenstand braviös ( Good job, Uli! - How u doin'!?)... Dieser eine tückische Gegenstand war im Übrigen eine Zigarette, deren Leben anschliessend im Mülleimer des Audimaxes eines jähes Ende nahm...
Die beiden Herren, die nun folgten (Nein - nicht in den Mülleimer!), hatten bei einigen Dingen größere Schwierigkeiten als das stärkere Geschlecht und scheiterten beispielsweise an einer Glühbirne ( Männer und Technik?!) oder einem Fotoapparat.
Man muss wohl dazu sagen, dass sich unter den Gegenständen in der Tat einige Dinge befanden, deren "Erkennung" es im Grunde eines gewissen Feingefühles bedurfte, wie zum Beispiel einer Feder. Kandidatin Nummer 1 gab später zu Protokoll, dass sie in diesem Fall stark mit der akustischen Wahrnehmung gearbeitet habe...
Was war nun Sinn des Versuchs?
Beabsichtigt war es, uns sowohl als zukünftigen Lehrern als auch sozialen Wesen in einer Gesellschaft näher zu bringen, wie es sich anfühlt, eine Störung (in diesem Fall im Bereich der taktilen Wahrnehmung) zu haben. Allen, die den Versuch nicht selbst machen durften, sei gesagt: Probiert es mal aus - "man" unterschätzt vieles...

Worauf beruht aber die taktile Wahrnehmung? Wie erkenne ich Gegenstände, ohne sie anzusehen?

Prinzipiell spielen zwei Aspekte eine Rolle:

Zum einen ist das die Erfahrung, über welche ich verfüge. Das heisst, ich kann einen Gegenstand nur dann erkennen, wenn er mir vertraut ist. Je vertrauter ich im Umgang mit ihm bin, desto schneller müsste ich ihn theoretisch erkennen. Mit diesem Wissen ergibt sich auch, weshalb Kandidatin Nummer 1 die Zigarette (die bösartige, die!) nicht erkannte: Sie raucht nicht.

Ebenso relevant bei der Erkennung von Gegenständen sind seine Eigenschaften.
Zunächst greift man auf seine Erfahrung zurück, wenn es um die Wiedererkennung geht.
Reicht diese nicht aus (sie hätte beispielsweise ausgereicht, wenn die Kandidaten die Gegenstände gesehen hätten), werden die Eigenschaften zu Rate gezogen.
Das heisst, die Kandidaten haben versucht, heraus zu finden, wie sich der Gegenstand anfühlt in seiner ( groben ) äußeren Form, etc.
Werden die Eigenschaften nicht erkannt, liegt eine Störung vor.
Dieser durchgeführte Versuch ist übertragbar auf die menschliche Kommunikation:
Erkennt der Empfänger die Eigenschaften der Nachricht nicht, kommt diese nicht wie vom Sender gewünscht bei ihm an - die Kommunikation ist gescheitert.

Als weiteres Beispiel für Störungen sind optische Täuschungen zu nennen.
Bei diesen sind wir nicht in der Lage, auf unsere Erfahrung zurück zu greifen und werden verwirrt...
Nichtsdestotrotz sollte aber nicht unerwähnt bleiben: Dieser Art der Störung macht doch irgendwie Spass!!! Besonders dann, wenn ein Kommilitone von zwei möglichen Bildern nur eines erkennt und VÖLLIG OHNE DRUCK öffentlich möglichst schnell das zweite erkennen soll, wobei ihm alle 50 anwesenden Studenten gut gemeinte Anweisungen geben ( "Du siehst doch die Nase, neh!? Ja, und jetzt einen Zentimer nach links und dann da am Kinn, also da ist dann ja der Fleck, den siehst du doch, oder? Naja, und dann...")...

In diesem Sinne: Auf eine gute und vor allem ungestörte Kommunikation unter dem Weihnachtsbaum!

Freitag, 16. Dezember 2005

...

Ein kleiner Gedanke zwischendurch, bedingt durch ein suuuper Seminar in HSU, in dem es auch um Hausarbeiten und sowas ging...

Es ist ja so, dass z.B. unsere Examsarbeit verbal möglichst einfach, präzise und sachlich sein sollte... Soweit ist das meiner Ansicht nach auch absolut sinnvoll und nachvollziehbar, denn wer mag schon "Schachtelsätze" mit vielen Fremdwörtern, die man sehr einfach durch Umgangssprache ersetzen könnte und bei denen man das Gefühl hat, der Autor wolle lediglich mit seinem enormen Wortschatz protzen...!??

Nur: Warum sind dann eigentlich wissenschaftliche Arbeiten, die eben so furchtbar kompliziert und umständlich geschrieben sind, so angesehen???

Im Seminar war das Beispiel Schopenhauer: Wäre er auch derart von Bedeutung, hätte er "anders" geschrieben? Theoretisch ja - "es geht ja um den Inhalt". Praktisch - nicht unbedingt... denn: Würde man dann nicht dazu neigen, seine Texte als weniger intellektuell anzusehen, weil er ja "so schreibt wie du und ich"???

Nachricht ist nicht gleich Information

Gestern waren Informationen ein Thema in meinem Hauptseminar HSU. Mir fiel da doch glatt der Zusammenhang zu unserem Seminar ein - und dass Informationen nun mal nicht immer das Selbe wie Nachrichten sind, bzw. umgekehrt. Wieder einmal wurde mir bewusst, dass jemand eine Information nur annehmen kann, wenn er mit der Nachricht etwas assoziiert... Bildlich... - womit wir wieder bei der Veranstaltung "Lehren lernen" wären... Ach, wie doch alles zusammen hängt...

Mittwoch, 14. Dezember 2005

Das Lesen von Texten - wie schreibe ich, damit andere mich verstehen?

Veranstaltung vom 14.12.2005

Warum schreibt der Mensch eigentlich Texte?
Nun ja, sicherlich, weil er sich mitteilen möchte... Aber es gibt ja immer kluge Menschen, die sich mit derartigen Fragen beschäftigen und dabei kam man dann zu folgendem Ergebnis:
Es gibt 4 Gründe für das Schreiben eines Textes, welche da wären:
1. Die Darstellung von Sachverhalten,
2. Die Erklärung von Funktionen,
3. Das Beschreiben von Gefühlen und
4. Das Anregen von Bedürfnissen.

Spätestens beim Lesen und Vergleich verschiedener Texte wird uns bewusst, dass sie sich oftmals in ihrer Verständlichkeit erheblich unterscheiden. So lässr sich ein Rosamunde Pilcher Text locker und flüssig lesen, während wir uns bei Schopenhauer schon etwas schwerer tun... (nicht?!??)

Woran mag das liegen?
Zuallererst sollte erwähnt werden, dass der Text in diesem Fall dem Kanal entspricht, mit dem die Nachricht vom Sender zum Empfänger verschoben wird. Je verständlicher er also ist, desto reibungsloser funktioniert dieses Unterfangen.
Unverständlich kann ein Text dann sein, wenn er entweder keine Struktur aufweist und / oder mit Unwissenheit geschrieben, sprich nicht verstanden, wurde.
Schultz - von Thun (das ist ein kluger Mensch, der sich mit solchen Fragen beschäftigt)
hat bezüglich dessen 4 Kriterien aufgestellt, welche für einen verständlichen Text von Bedeutung sind - er sollte demnach...

1. einfach ( z.B. in der Wortwahl),
2. geordnet,
3. kurz und
4. mit anregenden Zusätzen angereichert sein.

Diese Kriterien werden auch die 4 Hamburger Verständlichkeitsmacher genannt.
Die angesprochene Ordnung ist hierbei noch einteilbar in innere ( Untertitel, Inhaltsverzeichnis, etc.) und äußere ( Überschriften, Absätze, Aufzählungen, etc.) Ordnung.

Aufgabe:
Beschreiben Sie verständlich,
wie man Spaghetti zum Kochen bringt!

1. Salzwasser zum Kochen bringen.
2. Spaghetti hinzufügen und in leicht köchelndem Wasser ca. 8 Minuten kochen lassen.
3. Je nach gewünschter Bissfestigkeit die Spaghetti abgießen, abschrecken und nach Belieben verfeinern.
4. Anschließend servieren - Guten Appetit!

Beurteilen Sie, inwieweit die 4 Kriterien der Verständlichkeit erfüllt sind!
Ich würde sagen, dass die Zusätze nahezu fehlen, lediglich die letzten Worte könnten als solche angesehen werden.

- ENDE VERANSTALTUNG -

Eigene Gedanken:
1. Nach dem, was wir heute erfahren haben, sind weitschweifende Texte eher leserunfreundlich und für das Verständnis ungeeignet.
Ich frage mich nun, ob es aber nicht manchmal ganz sinnvoll ist, umgangssprachlich zu schreiben und gerade dann leicht verstanden wird... Und oftmals ist die Umgangssprache ja eher etwas weitschweifender als klar strukturierte Texte... Insofern: Sind präzise, klare, sachliche Texte wirklich immer so leserfreundlich???

2. Er wurde erläutert, dass das Beschreiben von Gefühlen ein Grund für das Schreiben von Texten ist - oder anders: Das Lesen eines entsprechend formulierten Textes löst bestimmte Gefühle in uns aus.
Dieses möchte ich keinesfalls bestreiten, aber hinzufügen, dass dieses meiner Meinung nach nur deshalb möglich ist, weil wir jeweils bestimmte Bilder mit dem Text ( bzw. bestimmten Wörtern ) assoziieren. Somit werden erst durch Gedanken, Erfahrungen, etc. und einem entsprechenden Text die Gefühle in der beabsichtigten Form angeregt (wobei man an dieser Stelle ja auch sagen muss, dass es nicht immer beabsichtigt ist, entsprechende Gefühle anzuregen - nur wenn im Kopf entsprechend assoziiert wird...).

Mittwoch, 30. November 2005

...Suchmaschinen...

Bei den folgenden 3 Suchmaschinen habe ich den Begriff "Suchmaschine" eingegeben:

1. google.de
2.fireball.de
3. suchmaschine.de

Heraus kam jeweils www. catall.de, wo man verschiedene Themenbereiche findet, unter denen man entsprechende Links angeboten bekommt, zum Beispiel zum Thema "Pädagogik"...

...Ob die Links hilfreich sind, wird die Zeit mit sich bringen, vermute ich...

Aufgabe vom 30.11.2005

nullAufgabe: Zu einem beliebigen Thema soll jeweils eine Frage jedes Fragetyps gestellt werden!

Thema: Sport als Schulfach

- die Fragetypen werden aus entsprechendem Bericht der Veranstaltung ersichtlich, ich beschränke mich an dieser Stelle auf Nummern -

1. Bist du dafür, dass Sport ein Unterrichtsfach ist?
2. Wieso bist du gegen Sport als Unterrichtsfach?
3. Du bist also für Sport im Unterricht, weil du denkst, Kinder bewegen sich heutzutage nicht ausreichend?
4. Dass Kinder sich zu wenig bewegen, ist sicherlich richtig, hast du aber schon an den finanziellen Aufwand gedacht, der durch neue Sportgeräte entsteht?
5. Wieviele Lehrer sind gegen Sport als Unterrichtsfach?
6. Was denkst du über Sport als Unterrichtsfach?
7. Ist es wissenschaftlich belegt, dass Sport gut für die Gesundheit ist?
8. Du bist doch auch der Meinung, dass Sport unbedingt als Fach beibehalten werden sollte, oder?
9. Sind Sie Lehrer an dieser Schule? - Sie unterrichten doch das Fach Sport, nicht wahr? - (...)

Fragen als fester und wichtiger Bestandteil des Unterrichts

kommunikationveranstaltung vom 30.11.2005

"Wer jahrelang Fragen als Instrument der kontrolle praktiziert, versäumt und verlernt die schönste und wertvollste Art zu fragen: das offene unvoreingenommene, neugierige Fragen. Wer abfragt, kennt die Antwort schon."

Zunächst einmal erhalte ich durch Fragen
- Informationen
- Gespräche/ Diskussionen werden gestartet
- Argumente des Gegenübers geprüft
- Gespräche geführt
- in Diskussionen wird Zeit gewonnen
- abstrakte Begriffe des Gegenübers werden erläutert

Die Fragetechnik als solche wurde von Sokrates ( 469 - 399 v. Chr.) instrumentalisiert. Er beabsichtigte, durch das "Frage - Antwort - Spiel" ("Hebammentechnik") der Wahrheit näher zu kommen, weil er der Ansicht war, dass wir oftmals unsere Gedanken nicht nach aussen bringen, sondern nur oberflächliches und aufgesetztes Wissen übernehmen. Doch statt dessen sollten wir zum Nachdenken gebracht werden und unser Wissen hinterfragen, welches somit auch die Intention des Lehrers als Fragender sein sollte.
Leider besitzt der Lehrer jedoch ein Fragemonopol, welches auf ein "ausfragen" beruht. Das bedeutet, dass die Frage als bedrohlich empfunden wird, denn der Befragte MUSS immer anworten und oftmals, zum Beispiel in einer Prüfungssituation, wird die Antwort auch noch bewertet.

--> Fatal daran ist meiner Meinung nach, dass diese Bewertung oftmals nicht auf der Sachebene bleibt, sondern als Wertung der Pesron empfunden werden kann: "Nicht deine Antwort ist schlecht, sondern du als Person!". Wie so oft (IMMER???) in der Kommunikation ist eine Beschränkung auf der sachlichen Ebene kaum möglich, da eine soziale Kompenente immer mitspielt, die Beziehungsebene quasi.

Zurück zum fragegeschädigten Lehrer:
Wenn nun die Frage ihren bedrohlichen Charakter besitzt, hat das negative Folgen, z.B.:
- fragt der Fragende nicht mehr, obwohl ihm nicht alles klar ist
- ist die Antwort nicht immer ehrlich
- wird die Frage nicht immer verstanden
- führt die Frage zu Verstörung und anderen Krankheiten.
Demzufolge wird ersichtlich, wie wichtig es als Pädagoge ist, FRAGEN ZU LERNEN / LEHREN!

Grundsätze des pädagogischen Fragens:
1. immer nur 1 Frage zur Zeit stellen,
2. in die Position des Befragten versetzten (Voraussetzungen, Erfahrungen, etc.),
3. somit die Frage an die Welt des Befragten orientieren,
4. die Frage knapp, präzise und verständlich formulieren,
5. Zeit zum Nachdenken geben,
6. ggf. Frage neu formulieren,
7. Fragewörter an den Anfang stellen,
8. Gesprächspartner mit Namen anreden,
9. durch Fragen kann man Andere eher von seiner Meinung überzeugen als mit Aussagen wie "Nun glaub das doch!"...,
10. "Türöffner": Fragen bringen Gesprächspartner zum Sprechen,
11. Fragen ist keine Technik, sondern eine innere Einstellung,
12. eine Frage ist nur dann neugierig, wenn man an dem Anderen interessiert ist,
13. Hilfsfrage: Weiss ich schon genug?,
14. man sollte fragen "mit Freude am Schnüffeln und Graben wie ein Trüffelschwein" (genaues Zitat ist bestimmt in anderen Weblogs zu finden).

Fragevariationen:
1. geschlossene: 2 Antwortmöglichkeiten, einengend und stark gesteuert, ja - nein,
2. offene: W - Fragen (warum? wie? weshalb? etc.), schafft Freiräume, wirken eher motivierend und der Gefragte kann das Gespräch in eine gewünschte Richtung lenken,
3. Spiegelungsfrage: vorheriger Beitrag wird aufgefasst und in Frage formuliert --> FEEDBACKFUNKTION/ Wertschätzung des Gefragten,
4. Rangierfrage: ermöglicht Wechsel der Sichtweise, neue Impulse für festgefahrene Diskussionen,
5. Informationsfrage: Fragender weiss Antwort nicht genau, erwartet von Gefragten genaue Zahlen, Fakten, Antworten,
6. Einschätzungs - oder Einstellungsfrage: Fragender möchte Einstellung, Meinung, Einschätzung des Anderen erfahren,
7. Weiterführende Frage: Realisierbarkeit der vorherigen Antwort wird überprüft,
8. Suggestivfrage: Fragender gibt durch Fragen eigene Meinung wieder und versucht, diese dem Anderen aufzuzwingen,
9. Ja - Frage: "JA" als einzige Antwortmöglichkeit, ein "Ja" begünstigt das nächste...

Zusammenfassung des Frage - Antwort - Prozesses:

1. Frage stellen --> 2. warten --> 3. aktiv zuhören

--> 4. Reaktion - a) Antwort akzeptieren b) auf Antwort eingehen c) ggf. nachfragen

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

oh ja und wie aktuell
siehe Berlin ... LG Andreas
AndreasW - 3. Apr, 22:12
"gruppenweblog"
habe mal unser sogenanntes "gruppenweblog" aktualisiert...
hans_b - 9. Feb, 22:36
Hallo Julia! Ich habe...
Hallo Julia! Ich habe deinen Beitrag in meinem web-logg...
ChristineW - 8. Feb, 16:11
DIE TECHNIK...
... ist sicher ne schöne Sache, aber nicht mein Freund. Auf...
Jule-online - 8. Feb, 10:46
Nachtrag zur Affengeschichte...
Nun", sagte der Doktor, "lasst mich euch erst einmal...
Jule-online - 8. Feb, 10:45

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