Lehren lernen

Mittwoch, 8. Februar 2006

Nachtrag zur Affengeschichte...

Nun", sagte der Doktor, "lasst mich euch erst einmal erklären, wieso ihr Probleme mit dem Lernen habt:
Bei dir, Affe Nummer 1, ist es so, dass du nur dann etwas begreifen kannst, wenn du auch in der Lage bist zu sehen, denn das Begreifen erfolgt über das Betrachten. Neuronale Veränderungen können somit nur dann im Gehirn erfolgen."
"Ach so, und deshalb - weil ich ja nichts sehen kann - fällt es mir so schwer zu lernen?", fragte der kleine erste Affe. "Genau so ist", sagte der kluge Doktor Pause.
"Bei dir, Affe Nummer 2, ist es dagegen so, dass du diese Probleme hast, weil das Lernen eigentlich zu großen Teilen über das Hören erfolgt, zu welchem du ja nicht in der Lage bist. Somit greift dein Gehirn auf andere Sinne statt des akustischen zurück, kann ihn aber ja nicht synonym ersetzen, wie du dir sicher vorstellen kannst. Wie wichtig das Hören ist, merkt man zum Beispiel dann, wenn man zwischen dem Lernen einfach mal eine Geräuschepause macht! Dabei hört ihr kurz auf, euch mit der Thematik zu beschäftigen und sagt zum Beispiel alle einen Laut immer wieder im Chor - oder ihr singt etwas... Das hilft auch. Danach macht das Lernen wieder viel mehr Spass. Diese kreative Geräuschepause hilft also beim "Aufladen" und Abschalten. Deshalb ist es auch gar nicht falsch, wenn ihr Musik beim Hausaufgaben machen hört. Solange euch die Musik gefällt, hilft sie euch sogar beim Lernen!"
"Das ist ja toll, das erzähle ich gleich meiner Affenmama!", sagte der dritte Affe daraufhin vergnügt. "Wieso aber habe ich Probleme mit dem Lernen - ich kann doch alles sehen und auch hören?":
"Das stimmt schon", erwiderte der Affenarzt, "aber so wie es dir ergeht, ergeht es fast allen kleinen Affen in der Schule. Oft sitzen sie nur dort und hören dem Affenlehrer zu, der eigentlich nur möchte, dass sie ihm gehorchen und das machen, was er ihnen sagt. Wenn sie das machen, müssen sie aber gar nicht darüber nachdenken, was sie gerade machen. Sie machen einfach alles so, wie man es ihnen sagt, egal wie. Dadurch lernen sie nur leider sehr wenig oder sogar gar nichts - Das Gehirn wird sozusagen stillgelegt!".
"Das ist aber blöd, ich möchte doch etwas lernen!", sagte der dritte Affe. "Dann", lächelte der Affendoktor, "musst du wohl mehr reden! Aber vergiss trotzdem nicht: Mach auch mal Pause!"

- ENDE DER AFFENGESCHICHTE -


Frage des Tages: Wie ist es mir möglich, innerhalb von 30 Minuten 50 mir gänzlich unbekannte Vokabeln zu merken?

Antwort:

1.Man lasse an die linke Tafelseite die deutsche, an die rechte die englische (oder welche Sprache auch immer) schreiben - ohne sie anzusehen!
2. Man male das jeweilige Bild zu den deutschen Begriffen - ohne sie anzusehen!
3. Man wiederhole nach Ablauf der Zeit alle Begriffe IN DER FREMDEN SPRACHE - ohne sie anzusehen!

Wie ist das möglich??

Trotz (oder gerade WEGEN) des Verbotes, die Begriffe NICHT anzusehen, schauen wir hin - wenn auch nur für weniger als eine Sekunde. Erfreulicherweise braucht unser Gehirn aber nur so kurz, um die Begriffe zu "scannen", so dass wir sie größtenteils ohne Probleme aufsagen können. Würden wir sie länger ansehen, hätte das zur Folge, dass das Bild (also der Begriff) "verschwimmt", wir haben ihn dann nicht mehr "scharf im Gehirn eingescannt" und er wird un-durch-sichtig...


Einige Gedanken dazu:

In Bezug auf das Musik Hören beim Lernen frage ich mich, ob es wirklich an dem Hören als solchem liegt... Ist es nicht einfach Abwechslung, die uns zum Denken anregt? Damit meine ich: Wenn ich möglich auf unterschiedliche Art lerne und nicht immer gleich, müsste es sich doch besser einprägen... Es werden dann die verschiedenen Sinne angeregt und das Lernen ist nicht (mehr) stupide-langweilig...

...

affen1affen

Es ist vollbracht.

Das Semester ist vorbei. Mein Weblog wird somit vorerst sich selbst überlassen. Ich wünsche ihm viel Spass damit. Auf Wiedersehen...

gedicht

Dienstag, 31. Januar 2006

Am 01.02.1006...

...fällt die Veranstaltung aus!
Kein Beitrag also.

Dienstag, 17. Januar 2006

Veranstaltung vom 11.01.2006

Diese Veranstaltung begann mit dem Vortrag zweier Kommilitoninnen, die ihre Examsarbeit zum Thema "Computer im Unterricht" geschrieben haben.
Eine der Kommilitoninnen gibt schon seit einiger Zeit Computerunterricht in einer Schule und berichtete, selbst zuvor wenig Ahnung von der Arbeit mit diesem Medium gehabt zu haben. Es sei jedoch reine Übungssache und gar nicht mehr schwierig, wenn man sich damit beschäftigte.

Nun ist dieses ja ein WEBLOG. Also somit auch eine über den Computer stattfindende Art der Kommunikation.
Und angeblich ist der Weblog auch DIE Zukunft der Schule, DIE zukünftige Unterrichtsform also...


Was halte ich von dieser Art des Unterrichts...?Ich muss zugeben, dass ich ihr immer sehr skeptisch gegenüber stand. Das lag zum einen sehr daran, dass sich meine Kenntnisse auf auf diesem Gebiet eher im unteren Bereich befinden... Zum anderen sah ich nie so wirklich einen richtigen Sinn hinter der Arbeit mit dem Computer. Natürlich schon die Arbeitsersparnis, also den Nutzen auf rein ökonomischer Seite.
Aber eben nicht auf der sozialen und pädagogischen Ebene.
Im Gegenteil, ich fand es immer eher negativ, sich auf diesem Wege zu verständigen.
Inzwischen habe ich nach wie vor sehr wenig Ahnung von dieser wahnsinnigen Technik. Aber ich merke immer mehr, dass es wirklich Spaß machen kann, sich mit dem Computer und allem, was daran hängt auseinander zu setzen.
Daneben haben gewisse Suchmaschinen auch rein praktische Seiten, welche ich mit der Zeit immer mehr zu schätzen lerne...

Aber zurück zur Schule! Da ist nun also diese Sache mit der Kommunikation per Computer...
Was ich nach einiger Zeit der Beschäftigung mit dem Weblog zu schätzen gelernt habe, ist die Tatsache, dass bei dieser Art der Kommunikation die Wortwahl sehr bewusst und durchdacht ist, wovon ich immer sehr angetan bin und womit ich wahrhaft zu beeindrucken bin.
Dieses durchdachte Schreiben hat sicherlich gewisse Vorteile bezüglich der Wortwahl von Schülern.
Nichtsdestotrotz wage ich nach wie vor zu bezweifeln, dass das Gespräch über den Computer, bzw. das Schreiben von Texten eine reelle Begegnung inklusive Kommuikation ersetzen kann.
Hierbei ist sicherlich auch problematische, dass Nachrichten oftmals falsch ankommen können, dass also eine gestörte Kommunikation die Folge ist.

Wer ist schließlich noch niemals in der Situation gewesen, eine Nachricht via Email, SMS, etc. anders empfunden zu haben als sie vom Sender gemeint war???
Auf diesem Wege fehlen nun einmal gewisse nonverbale, die Kommunikation unterstützende Attribute, wie Gestik, Mimik, usw.

Und an dieser Stelle sei gesagt: NEIN! Ein Smily ersetzt kein reelles Lächeln!!!
Daneben - um noch einmal zurück zu der Veranstaltung zu kommen - ging es in selbiger um den Schüker orientierten Unterricht als solchen. Diesen Teil der Veranstaltung übernahm dann wieder Herr Schmid:
Demzufolge mal wieder ein Thema: FRONTALUNTERRICHT. Böses Wort. Weil es so viele nicht mögen (es kennzeichnet in diesem Fall sowohl das Wort als auch die Sache als solche),
wird diese Unterrichtsform auch gerne als "Lehrer orientiert" bezeichnet. Was die Sache im Kern nicht ändert, sondern nur beschreibt.
Nach Herr Schmid finden bei diesem Unterricht keine Lernprozesse statt, weil jene nur bei Vorhandensein der Komponenten

BETRACHTEN
BEOBACHTEN
BEGREIFEN
HANDELN

die Folge sind.

Beim Frontalunterricht dagegen werden den Schülern gewisse Dinge auferlegt - sie bekommen Scheu, sich zu melden, zu sprechen, ihre Meinung zu äußern...
Des Weiteren ist diese Unterrichtsform ( wie jede, wenn nur sie fabriziert wird) auf Dauer monoton. Das Gehirn benötigt immer neue Reize und keinen Lehrer, der vorne steht und nicht aufhört zu reden.

Ich persönlich bin definitiv nicht gewillt, eine Lehrerin dieser Art zu werden. Meine Funktion sehe ich darin, die Schüler in ihrem Handeln zu unterstützen, gelegentlich eine Richtung vorzugeben, aber keinesfalls zu steuern oder gar meine Meinung aufzwängen zu wollen.
Dennoch sehe ich Frontalunterricht nicht als durch und durch negativ an.
Auch er hat seine Vorteile und kann den Schülern Sachverhalte näher bringen, nur darf diese Art des Unterrichts nicht von allzu langer Dauer sein. Dieses trifft im Übrigen auf jeden Unterricht zu:
Gebt den Schülern Sinnesreize. Lasst sie aktiv denken. Dann klappt das schon.

Sonntag, 25. Dezember 2005

Mach mal Pause - Teil 2

affen1affen1affen

Mittwoch, 21. Dezember 2005

Mach mal Pause!

1677-affe-monkeyEs waren einmal drei Affen, die glichen einander wie Affen sich nun einmal gleichen: Alle drei liefen auf 4 Füßen umher, hatten eine ähnliche Fellfarbe und - wie es bei Affen so ist - einen Schwanz. Sie waren sich fast zum Verwechseln ähnlich... FAST! Denn eine Kleinigkeit gab es
doch, die die drei Affen voneinander unterschied und diese Kleinigkeit war von so drastischem Ausmaß, dass sie unerwähnt nicht bleiben darf:
Affe Nummer 1 war nicht imstande zu sehen, bedingt durch die unnatürliche Tatsache, dass ein älterer, als sehr weise angesehener Affe ihm einst eine Augenklappe angelegt hatte und diese nun nicht mehr zu entfernen war.
Affe Nummer 2 war im Besitz seiner vollen Sehkraft, litt jedoch unter Problemen mit den Ohren. Schuld daran war wieder jener alter Affe, der neben Augenklappen auch gerne Ohrenschützer jungen Affen aufsetzte.
Der 3. Affe dagegen litt weder unter dem Problem des ersten noch des zweiten Affens, jedoch erlaubte ihm der alte, weise Affe nicht, mehr als 8 Sekunden innerhalb eines Zeitraumes von 45 Minuten zu sprechen.
So kam es, dass alle drei jungen Affen zwar bei allgemein bester Gesundheit waren, aber enormen Schwierigkeiten hatten, etwas zu lernen, weil sie nun einmal nicht alle Sinne dabei ansprechen konnten - jedem der dreien fehlte doch etwas. Problematisch war das vor allem deshalb, weil der alte Affe auch noch ihr Lehrer war und sie ihn jeden Tag sahen.
So kam es, dass die drei jungen Affen, wissbegierig wie junge Affen es sind, sich nicht länger diesem Schicksal fügen wollten. Sie berieten sich und schilderten einander ihre Probleme, wobei ihnen deutlich wurde, dass sie trotz ihrer unterschiedlicher Mängel alle nicht in der Lage waren, in der Affenschule wirklich etwas zu lernen.
Wer konnte ihnen da nur weiterhelfen?
Sie gingen schliesslich zum Affenarzt, denn wenn ihnen jemand weiter helfen konnte, dann Affe Dr. Pause, da waren sie sich sicher!
Der besonnene freundliche Affe hörte sich die Probleme aufmerksam an und blickte schliesslich, als sich alle drei Affen ihren Frust von der Affenseele geredet hatten, milde lächelnd in die Runde.
"Nun, meine kleinen Affen. Das ist ja wirklich eine lange Geschichte, die ihr mir da erzählt habt. Schwierig, schwierig... Sagt, euer Affenlehrer, der euch diese Probleme bescherte, ist das denn ein netter Affe? Mögt ihr ihn?"
"Oh ja, schon!", da waren sich die Affen sicher, denn unfreundlich konnte man den Affenlehrer eigentlich nicht nennen, war er doch immer nett und zuvorkommend zu ihnen, solange sie ihn gehorchten und nur dann redeten, wenn er sie etwas fragte. Zwar kam das recht selten vor, denn oft redete der alte weise Affe sehr viel und sehr lange, aber schliesslich war er ja auch sehr klug und dann durfte man das als Affe, das sagten ihnen auch ihre Affeneltern und die mussten das ja wissen.
"hm, soso, nun ja...", sagte der Affendoktor. "Wisst ihr, ich kenne euren Affenlehrer, wir kennen und schon sehr lange und ich glaube, ich kann euch weiter helfen bei eurem Problem." Da freuten sich die drei Affen natürlich sehr und neugierig wie sie waren fragten sie aufgeregt, "Aber du, Herr Dr. Pause, wie kannst du uns denn helfen?".
"Jaaa, da muss ich mal überlegen", sagte der Doktor, runzelte die Stirn und schaute sie nachdenklich an.

...TO BE CONTINUED... (Affenschlafpause)

Mittwoch, 14. Dezember 2005

"Ajanta" und anderes...

ajantaVeranstaltung vom 14.12.2005

Hinsichtlich der Tatsache, dass wir ja alle (alle, die wir heute zwischen 12 und 14 Uhr im Audimax saßen, plus denen, die theoretisch dort waren) einmal LehrerIn sein werden, ist die Form des Unterrichts bekanntlich ein nicht unwichtiger Aspekt, mit dem wir uns beschäftigen wollten.
Da es bekanntlich herzlich wenig bringt, einfach alle diese Formen vorzusagen und dann auch gleich etwas damit anzufangen, erfolgte das Unterrichtsformen - und - Studenten - einander - näher - Bringen auf ein Neues mit Hilfe vieles lustiger Interaktionen. Durchgeführt wurde selbige Prozedur von Herrn Schmid (wer hätte das erwartet?!), unserem allseits beliebten Musikdozenten und einem armen anderen Studenten, der aus Versehen auch mal während der Veranstaltung neben Herrn Schmid stehen ... durfte.
So denn... die Gruppe wurde erneut in 4 Kleingruppen eingeteilt, die dann jeweils einen Buchstaben vorgegeben bekamen, den sie "betont gelangweiligt" im Chor sagen sollten.
Anschliessend erfolgte das selbe Vorgehen noch einmal, nur dass dieses Mal die Gruppe sich einigen sollte, wie - d.h. auf welche Art und Weise - sie den jeweiligen Buchstaben vortragen wollte. Beim dritten Durchlauf sollten wir dann individuell einen Laut dem vorgegebenen hinzufügen und beim letzten Mal den Buchstaben betont gefühlvoll sagen.

Entsprechend diesem Vorgehen unterteilt man folgende Formen:
1. "Nürnberger Trichterunterricht" --> auch als "Ajanta" bekannt... (Kursintern sozusagen),
2. analytischer Unterricht,
3. experimenteller Unterricht und
4. auf besinnliches, erfreuliches Gefühl beruhender Unterricht.

Als nächstes widmeten wir uns einem "Magischen Zauberkreuz", das ein Kommilitone lösen sollte. Zunächst war die Aufgabe, selbiges auf dem OHP zu tun. Eine Untersuchung des Kreuzes erfolgte erfolglos durch Schütteln, Hören und Ansehen.
Als das Kreuz jedoch auf den Boden gelegt wurde, konnte es durch Drehen schnell gelöst werden.
Anschliessend versuchte eine andere Person, die das Experiment nicht gesehen hatte ihr Glück, blieb jedoch ohne Erfolg. Auch nachdem ihr das Vorgehen gezeigt worden war, scheiterte sie.

Als letztes besprachen wir eine der in der vorausgegangenen Sitzung gegebenen Aufgaben. Einige Kommilitonen hatten auf dem Weg vom Audimax zum HG jeweils einen Gegenstand mit den Buchstaben a - z beginnend aufgeschrieben. Auffallend war, dass er niemandem möglich war, die Begriffe frei vorzutragen.
Als wir sie jedoch vorgelesen bekamen und Zeit hatten, uns zu jedem Wort das entsprechende Bild vorzustellen, fiel uns das Behalten wesentlich leichter. Für die akustischen Lerntypen war es sogar ansatzweise möglich, schnell nacheinander vorgelesene Begriffe zu behalten.
Aus diesen Beobachtungen schlussfolgerten wir, dass es zum Behalten von Ausdrücken der Assoziation ihrer Bilder bedarf. Sehr deutlich ist dieses z.B. bei dem Wort "Dach", das wir uns
nur dann gut merken können, wenn wir an ein ganz bestimmtes Exemplar denken. Wir müssen also ein festes Bild im Kopf haben.

- VERANSTALTUNG ENDE -

Mir wird an dieser Stelle sehr deutlich, weshalb es vielen Menschen schwer fällt, sich mathematische, chemische, etc. Vorgänge zu merken.
Zwar kann man gewisse Vorgänge auch zeichnerisch, also bildlich, darstellen (z.B. Moleküle), aber diese sind meiner Meinung nach nicht qualitativ vergleichbar mit dem Bild eines real existierenden sichtbaren Gegenstandes, das ich abrufen kann.
Neben dieser Problematik kommt mir dann noch in den Sinn, dass ja auch die menschliche Vorstellungskraft varriiert. Das heisst also, wenn ich mir ein Modell eines Wassermoleküls aufgrund einer fiktiven Zeichnung nicht vorstellen kann, dann ist die gesamte Grundlage zum Speichern der damit verbundenen Begriffe, etc. nicht gegeben - ich kann also nur "verlieren"... Das ist ja deprimierend!

Donnerstag, 8. Dezember 2005

Veranstaltung vom 07.12.2005

Thema: Mathematikblockaden

Ich habe gerade ein Brett vor dem Kopf - schreibt man "Blockade" so? Ja...? Und das als Deutschstudentin, die überall und immer jedes Wort korrigiert und nach Kommatafehlern Ausschau hält... ein wenig unangenehm.

Nun ja. Damit wären wir ja auch schon beim Thema MathematikBLOCKADE. Eine elegante Einleitung quasi:

Wie uns Herr Schmid bereits zu Beginn der Veranstaltung erklärte, entstehen besagte Blockaden (ich befürchte, dieses Wort im folgenden Text verhältnismässig oft schreiben zu müssen und hoffe demnach umso mehr, dass ich es orthographisch korrekt geschrieben habe...) bereits in der Grundschulzeit, genauer gesagt schon in der ersten Klasse. Vor dieser Zeit nämlich ist es eine natürliche Fähigkeit des Gehirns, zählen zu können. Leider aber Vermasseln Lehrer dieses oft durch eine falsche Form des Lehrens, ohne sich dessen bewusst zu sein.

Man stelle sich einen "ganz normalen Grundschullehrer" vor - also, gut: eine ganz "normale GrundschulLEHRERIN"... Wann ist sie eine gute Lehrerin???

Ich persönlich würde jetzt intuitiv sagen, dass sie auf die Kinder eingehen sollte, verständnisvoll und langsam erklären sollte,... STOP.
Wir assoziieren lehren mit erklären. Richtig? Ich nehme an, dass die meisten eben dieses tun. "Verständnisvoll erklären".

Genau dieses ist - ich gebe an dieser Stelle lediglich die Veranstaltung sinngemäß wieder - falsch.
Denn das Lehren und das Erklären sind zwei unterschiedliche Dinge, die sich nicht miteinander vereinbaren lassen. Dieses liegt daran, dass das Sprechen (also auch das Erklären) an und für sich ein bewusstes neuronales Geschehen ist und weil das Gehirn nicht gleichzeitig zwei neuronale Geschehnisse erzeugen kann, können das Erklären und Lehren (welches auch ein neuronales Geschehen ist - sein sollte - wie auch immer) nicht zur selben Zeit stattfinden.
Das heisst also: Ein Lehrer, der WIRKLICH lehrt, bringt während des Lehrens NICHTS zur Sprache. ER IST STUMM. ER SAGT NICHTS. NIX.

Somit fragt man sich an dieser Stelle vermutlich: Wie aber lehrt dieser wundersame Mensch denn bloß???
Ein Seitenblick zur letzten Veranstaltung lässt es erahnen: Dieser Lehrer lehrt durch Zeichen!
Das Lehren mit Hilfe von Zeichen ist ein Lehren MIT der Natur, nicht gegen sie (beruhend auf unseren Freund Aristoteles). Auf diese Weise erfolgt das Lehren erfolgreich, wie am Beispiel des Quadrates (letzte Veranstaltung) deutlich wurde.

BEGREIFEN DURCH SEHEN.

Das Begreifen erfolgt nach bestimmten Abläufen, nach einer Regel.
Um also einen Prozess zu erlernen - oder umgekehrt, um ihn zu lehren (ein fliegender Wechsel der Perspektive...) - ist eine Beteiligung des gesamten Systems erforderlich:

Vereinfacht ausgedrückt läuft dieses folgendermaßen ab:
1. Abschauen,
2. Mitmachen,
3.Kontrollieren, ob man es kann,
4. wiedergeben.

Beispiel:
"Male das folgende Bild!" --> Bild wird gezeigt und dann verdeckt, Aufgabe wird im Anschluss verbal geäußert.

1. Ich sehe das Bild.
2. Ich setze es mit etwas mir Bekanntem in Verbindung.
3. Ich erkenne dieses Bekannte wieder.
4. Ich gebe es so genau wie möglich wieder.
5. Ich kontrolliere mich selbst, bzw. das Gemalte - komme ich zu dem Schluss "Ich kann das!", ist der Regelkreislauf an dieser Stelle beendet.
(Komme ich zu dem Schluss, es nicht zu können - hah! Ein Ding der Unmöglichkeit! - , dann vermute ich, dass der Kreislauf von vorne beginnt... ODER???)


ENDE VERANSTALTUNG.

Nun frage ich mich:

- Woran erkenne ich eine Matheblockade? Also, wie weiss ich, dass ich nicht einfach... sagen wir mal... weniger Talent dafür habe, sondern eine ernsthafte Blockade?
- Und, bei allem Respekt, wenn nun das Auflösen einer solchen Blockade so verhältnismässig einfach ist... wieso haben dann so vielen Menschen derartige Blockaden? Und wieso kennt "niemand" die Lösung? Ist das wissenschaftlich bewiesen? Von wem?
Fragen über Fragen...ma_logo_rot

Dienstag, 6. Dezember 2005

Lehren lernen als solches...

Kann man das Lehren eigentlich lernen?
Gibt es Menschen, die das einfach so können?
Und wenn, ist es gebunden an den Charakter eines Menschen oder woran?
Was ist überhaupt gutes Lehren?

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... ist sicher ne schöne Sache, aber nicht mein Freund. Auf...
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Nachtrag zur Affengeschichte...
Nun", sagte der Doktor, "lasst mich euch erst einmal...
Jule-online - 8. Feb, 10:45

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