Antworten auf den Fragebogen - Teil 5

1. Wann und wie seid ihr das erste Mal auf die Hochbegabung eures Kindes aufmerksam geworden? Wie alt ist euer Kind heute?
Wurdet ihr bereits früher damit konfrontiert? Wie?

Ich wurde selber 12jährig hb getestet, hatte das aber völlig vergessen. Als unser Ältester psychisch krank wurde, wurden wir sehr heftig damit konfrontiert.
A: 14 Jahre, heute 20
B: 13 Jahre, heute 17
C: 10 Jahre, heute 14

2. Wann habt ihr dem Kind erzählt / erklärt, dass es "hochbegabt" ist? Wie war seine Reaktion? Konnte es mit dem Begriff etwas anfangen?

Das hat die Psychologin sehr geschickt erledigt. Natürlich konnten sie etwas damit anfangen.

3. Wenn das Kind auf das Attribut "hochbegabt" negativ reagiert(e), wie äussert(e) sich das? Durch Demotivation/"Unlust"? Aggression - wenn ja, wem gegenüber? Was tut ihr dagegen und wie kommt ihr damit klar?

A führt teilweise seine Probleme darauf zurück. Was ich im Nachhinein für falsch halte. Trauer und Wut vielleicht. Wir haben ihm klar gemacht, dass es an ihm liegt, was er draus macht.
B und C beklagen sich über allzu "faire" Behandlung in der Schule.

4. Wie reagieren / reagierten Freunde, Bekannte, die Familie darauf, dass euer Kind "hochbegabt" ist? Gibt / gab es negative Assoziationen?

Eigentlich nicht. Unsere Situation war zunächst so übel, dass niemand hätte mit uns tauschen mögen. Wir sind sehr beliebt. Man gönnt es uns.

Wurde das Kind ab diesem Zeitpunkt ausgegrenzt? Und habt ihr es im Nachhinein bereut, die Hochbegabung nicht verschwiegen zu haben?

A wurde vor dem Test stark ausgegrenzt. Dann war es damit zuende.

5. Wie ist / war die Reaktion der Geschwister? Sind / waren sie eifersüchtig und wollten mehr Aufmerksamkeit? Wie ist das Verhältnis der Geschwister untereinander?

Alle drei hb. Manchmal konkurrieren sie. Wir versuchen das zu verhindern, indem wir sie zum Beispiel verschiedene Instrumente lernen lassen etc. Im Vergleich mit vielen befreundeten Familien, ist die Geschwisterrivalität bei uns eher gering. Ihr Verhältnis zueinander ist sehr eng und liebevoll.

6. Habt ihr das Gefühl, euer Kind "ist kürzer / weniger intensiv Kind" - d.h.: Wird es von Seiten der Erwachsenen (Lehrer, etc.) anders als andere Kinder behandelt? Wie reagieren die Mitschüler, falls dem so ist?

Eigentlich nicht. Eher länger. Während die Gleichaltrigen Drogen nehmen, schwanger werden usw. sind unsere fleißige Schüler, drogenfrei und eher verspielt.

7. Wie ist / war der Kontakt zu anderen gleichaltrigen Kindern? Spielt euer Kind eher mit Älteren bzw. hat verstärkt Kontakt zu Erwachsenen? Denkt ihr, es "spielt wie andere Kinder auch" oder ist es beispielsweise sehr schnell gelangweiligt?

Meine Kinder sind von Spielkameraden nicht gelangweilt. Sie sind recht extrovertiert. Und sind am liebsten mit gleichaltrigen zusammen.

8. Ist es vorteilhaft, Kontakt zu anderen Hochbegabten zu haben? Inwiefern? Was spricht dagegen?

Alle drei haben ihren eigenen HB-Bekanntenkreis, leider bundesweit. Es bekommt ihnen gut. Es ist dann ungünstig, wenn sich dort allzuviele Jugendliche mit massiven Schwierigkeiten treffen. Meine haben ihre Freunde eher aus der Hochleistungsschiene.

9. Wie reagieren / reagierten die Mitschüler auf die Hochbegabung bzw. wissen sie von der Hochbegabung? Gibt es von Seiten der Lehrer eine besondere Behandlung (sowohl bezüglich der Aufgaben als auch auf der sozialen Ebene)?

Die Mitschüler sollten es eigentlich nicht wissen. Sie schätzen es nicht besonders. Mit der Zeit akzeptieren sie es.

10. Wie steht ihr zum "Überspringen" einer / mehrer Klassenstufe / n? Sehr ihr einen Konflikt darin, dass das Kind möglicherweise zwar auf der intellektuellen Ebene folgen kann, aber Probleme hat, sich zu integrieren ( integriert zu werden) bzw. "auf der sozialen Ebene noch nicht soweit ist"?

Unsere Kinder sind vorzeitig eingeschult. Noch mehr Beschleunigung wollen wir nicht. Wir legen Wert auf eine umfassende Bildung, einen ganzen Menschen.

11. Was tut ihr, wenn sich die Hochbegabung nur in einem Bereich zeigt, z.B. in Mathe? Ist es dann eine entsprechende Maßnahme, dass es in diesem Fall für die Mathestunden in eine höhere Klasse geht und ansonsten in "seiner alten" bleibt?

Alle drei haben ein ausgegliches Begabungsprofil mit einzelnen Spitzen.

12. Zieht ihr eine Schule für Hochbegabte in Betracht? Was spricht dafür bzw. dagegen? Ist die Entscheidung dafür eine "Abgrenzung"?

Das Jahr auf der HB-Schule war das Übelste, was wir je erlebt haben. Nie wieder würde ich ein Kind auf so etwas schicken.

13. Fördert ihr euer Kind speziell neben der Schule mit z.B. Denkaufgaben?

Nicht in dem Sinne. Wir sind sozusagen eine bildungsnahe Familie. Daran hat sich durch die Tests nichts verändert. Aber Denkaufgaben werden bei uns definitiv nicht verteilt.

Denkt ihr, dass ein Ausgleich daneben wichtig ist (d.h.: Neben "dem vielen Denken" z.B. Sport zu machen?)?

Sport ist bei uns Pflicht. Genau, wie das Erlernen eines Musikinstruments. Ansonsten trennen wir nicht in Denken und Nicht-Denken.

14. Wie reagiert ihr auf schlechte Noten? Entdeckt ihr an euch selbst eine gewisse "Erwartungshaltung" bezüglich der Zensuren (bewusste wie auch unbewusst)?

Ich erwarte, dass meine Kinder für die Schule lernen. Was das dann für Noten gibt, finde ich nicht so wichtig. Ich bin weder schul- noch notengläubig.

15. Kommt euer Kind durchschnittlich früher als andere Kinder in die Pubertät (körperlich und / oder geistig)? Interessiert es sich diesbezüglich für Gleichaltrige oder sind nur ältere Partner interessant (und ist das ein Problem?)?

Meine Kinder sind recht spät in die Pubertät gekommen. Aber auch wieder nicht auffällig spät. In der Beziehung verhalten sie sich völlig normal. Mit älteren Partnern haben sie nix am Hut.

16. Wie steht ihr zu der These, dass die Ernährung, das Umfeld und die Genetik eine Rolle spielen/ Hochbegabung bedingen? Setzt ihr Schwerpunkte?

Ist uns eigentlich egal.

17. Wie wichtig ist euch die (spätere) Berufswahl eures Kindes? Muss es ein angesehener Beruf sein? Wie würdet ihr reagieren, wenn euer Kind einen verhältnismässig einfachen Job machen möchte, der es - vermutlich - auf intellektueller Ebene unterfordert?

Das ist nicht so. Also machen wir uns darüber keine Gedanken.

18. Jeder liebt sein Kind - keine Frage. Hättet ihr jedoch die Wahl: Würdet ihr es bevorzugen, wenn euer Kind nicht hochbegabt wäre? Falls ja, warum?

Nein.

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