Antworten auf den Fragebogen - Teil 1

Gerne beantworte ich mal Deinen Fragekatalog.

1. Nach der Einschulung, aus Unsicherheit. Ich sollte ihm zu Hause "echte
und schwere" Matheaufgaben stellen. Es war eher ein Scherz für mich. Doch bei
einer Zahl im 10.000 er Bereich hörte ich dann auf. Das war vor 3 Jahren. Im
Vorfeld wurden wir nicht damit konfrontiert.

2. Nach dem Gutachten stellte sich die Frage, ob er eine Klasse überspringen
sollte oder nicht. Nach Absprache mit ihm tat er das auch. Er sagt von sich,
daß er irgendwie anders ist als seine Mitschüler. Von "Hochbegabung" oder
ähnlichem wird nicht gesprochen.

3. -

4. Von jedem etwas. Einmal irgendwo der "Neid", so nach dem Motto "Na Ihr
braucht Euch ja wohl keine Gedanken machen". Wenige haben für unsere Ängste und
Sorgen Verständnis. Was wollen wir mehr, wir haben ja "ein schlaues Kind", so
wird es uns gegenüber dargestellt. Es wird nicht ausgegrenzt.

5. -

6. Das Gefühl habe ich sehr stark. Durch den Sprung läuft einem irgendwie
die Zeit davon. Intelligenz ist das eine, aber trotzdem ist er ein noch junges
Kind. Die Reaktion der Mitschüler ist sehr unterschiedlich. Es gibt jedoch
die von zu Haus "geprägten Kinder". (Halte Dich mal an den ... Sieh zu das Du
neben ihm sitzen kannst ! ) Diese Reaktion wäre sicher nicht so, wenn er
sitzengeblieben wäre.

7. Das ist ein leidiges Thema. Wenn mein Sohn morgens am Bus steht, dann
stehen links Kinder, rechts Kinder und er in der Mitte. Eine richtige
Dazugehörigkeit ist nicht da. Er hat andere Interessen, eine andere Einstellung und ist
teilweise sozialer eingestellt. Dann versucht er immer mal wieder mit
Kindern aus seiner Klasse zu spielen, aber nach einer halben Stunde kommen sie zu
mir weil keiner mit dem anderen etwas anfangen kann. Wenn er mit einem Kind
"spielt", dann eher mit älteren Kindern. Was nicht einfach ist, somit ist er
sehr oft alleine. Wobei er sich dabei auch wohlfühlt.

8. Bestimmt wäre es vortheilhaft. Leider kennen wir hier keine Gruppe. Aber
ich glaube sehr wohl, daß die Kinder irgendwie "auf einen Level" sind.

9. Die Mitschüler wissen und merken ja, daß er die Nase vorn hat. Von einer
"Hochbegabung" wissen sie nichts und das finde ich auch mehr als ok! Die
Lehrer wissen es. Er bekommt schon Sonderaufgaben gestellt. (z. B. Dienst in der
Schulbücherei..) Das macht ihm sehr viel Freude. Es gab eine Lehrerin die ihn
nicht akzeptierte und ihn regelrecht mobbte. Zum Glück ist sie nicht mehr
da. Aber die hat einiges in ihm kaputtgemacht.

10. Den Sprung hatten wir. Er wurde schnell von den Mitschülern akzeptiert.
Nun ist er sogar Klassensprecher. Ich denke, daß das für ihn spricht. Er fühlt
sich "eigentlich" wohl. Jederzeit würden wir uns wieder dazu entschließen.
Allerdings immer in Absprache mit ihm.

11. Er hat in Mathe und Deutsch eine besondere Begabung. In der 3. Klasse
durfte er, nachdem die eigentlich Aufgaben erledigt waren, Aufgaben der 4.
Klasse lösen. Jetzt gibt es ein Zusammenschluß mehrerer Schulen und er darf an
einer Mathe AG teilnehmen. Dort sind 5. und 6. Klässler und es gibt richtig
schöne Knobel- und Denkaufgaben. Das ist, laut seiner Aussage, endlich
anständiger Matheunterricht. Im Deutschen schreibt er viele Kurzgeschichten und
Aufsätze.

12. Anfangs dachten wir, daß wir ja unbedingt so eine Schule für ihn
aussuchen müssten. Es gibt eine in unserem Umfeld. Allerdings haben wir uns doch
dagegen entschlossen. Er ist ein ganz "normales" Kind, mit einer Gabe leicht zu
lernen. Ich möchte nicht, daß er in eine Schiene gezwängt wird.

13. Wir fördern ihn so wie er es von uns fordert. Wir haben jede Menge
Hefte, Blöcke und Zettel wo Denksportaufgaben drauf sind. Strategiespiele und
andere tolle Dinge. Wenn er das Gefühl hat, daß er etwas machen möchte, dann
nimmt er es sich und ich sorge immer für Nachschub. Wir haben jeden Tag unseren
"Gesprächskreis" (hört sich hochtrabend an, was ? *lach* ... es ist nur eine
bestimmte und für uns ganz besondere Zeit wo wir uns alle im Esszimmer treffen
und uns austauschen) dort werden Probleme, Ängste, Sorgen, Freude und alles
von jedem von uns erzählt. Ob ein Ausgleich wichtig ist ? Mein Sohn macht
einmal die Woche Sport (Fechten), daß macht er sehr gerne weil dort ältere
Kinder sind. Diesen Sport macht er aber auch erst seit Anfang diesen Jahres,
vorher hat ihm auch nicht wirklich was gefehlt.

14. Schlechte Noten sind die Hölle für ihn. Einmal hat er im Mathetest eine
drei geschrieben. Er hat geweint, hat gemeint das er ein Versager wäre und
nicht mehr an sich geglaubt. Es war ein Wiederholungsfehler in einer
Textaufgabe. Reines Konzentrationsproblem. Und das ist überhaupt das eigentliche
Problem, er macht und rechnet es aus dem ff, denkt nicht wirklich nach und dann
passiert soetwas. Das macht ihn fertig. Hm ob man es "Erwartungshaltung" nennen
kann, weiß ich nicht. Aber ich habe auch nicht schlecht geguckt als er mit
der drei nach Hause kam. Ich glaube schon, dadurch das man es ja gewöhnt ist,
daß sein Kind nur 1 en und 2 en nach Hause bringt eine Gewisse Erwartung
aufbaut. Eigentlich traurig. Aber so beim Beantworten jetzt wird es mir bewusst.

15.. Er ist 8 Jahre. Von Pubertät bisher keine Spur :-) Er interessiert sich
sehr für ältere Kinder, weil er sich mit denen auf einer anderen Ebene
unterhalten kann, als mit Gleichaltrigen.

16. Es ist eine besondere Gabe die er hat. Meiner Meinung nach hat es mit
der Ernährung überhaupt nichts zu tun (ich habe in der Schwangerschaft nur Pizza
gegessen - dann müsste er ja schnell italienisch lernen könnten, muss ich
mal ausprobieren *lach) Ich glaube aber, daß die Genetik eine Rolle spielt.

17. Er wird später sein Leben alleine leben und das soll er glücklich. Von
daher ist es für mich in Ordnung wenn er als Arbeiter arbeitet, genauso in
Ordnung ist es für mich wenn er Doktor wird.

18. Ich finde es schön für ihn, daß er leicht lernt. Z. B. ein Gedicht soll
auswendig gelernt werden. Er liest es sich einmal durch und schon sitzt es.
Eine besondere Begabung und ein glatter Vorteil für ihn. Genauso wie in Mathe
und Deutsch. Er übt bisher nicht für irgendwelche Arbeiten. Auf den
Elternabenden, wenn die Mütter sich darüber aufregen, daß die Lehrerin eine Arbeit nur
3 Tage vorher angekündigt haben und sie ja gar keine Zeit mehr haben mit
ihrem Kind zu üben... dann habe ich ein schlechtes Gewissen und denke, daß ich
doch auch mal mit ihm Üben müsste und irgendwie fehlt es mir auch. Aber
andersrum ist es so, wie es bisher ist, völlig in Ordnung. Ich glaube aber auch, daß
es einfacher ist sich mit einem Kind hinzusetzen und z. b. Mathe zu pauken,
als ständig neue Aufgabenblätter und Futter zu besorgen. Beides hat was Für
und Wider.

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